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Udo Hohenberger

Udo Hohenberger

 

“Immer wieder walmen wogende, räumlich nicht verankerte Körperkonglomerate aus farbigen wie diffusen Urgründen empor und scheinen wieder darin zu versinken, mit ihnen zu verschmelzen, von ihnen aufgesogen zu werden. In einem kraftvoll tänzelnden, tanzendem Rhythmus auf,- und abschwellender Linien schälen sie sich Schicht für Schicht wie aus dünnen, durchsichtigen Eihäuten und farbigen Nebeln. Zarte Membrane verhüllen gerade Entborgenes, Geborenes.

Gerade eben Definiertes wird wieder relativiert oder verwischt bis hin zu nahezu abstrakten organisch-weich und plastisch geformten Gebilden aus selbstständig plastifizierenden malerisch-weichen, feminin schwellenden Linien und voluminösen Farben….

Wenn es stimmt, dass die DNA des Menschen das gesamte Universum abbildet, dann sind das hier Bilder des Universums, denn es sind Menschenbilder. Und wenn es stimmt, dass das Universum ein Hologramm ist, dann ist auch der Körper des Menschen ein Hologramm und daher wird hier ganzheitlich gearbeitet, immer das gesamte Bild, die gesamte Form, mit dem ganzem Körper…….

 

Die Sucht kreativ zu arbeiten ist eine gute Sucht. Sucht kommt von Suchen- nun ergibt sich daraus die Frage- wer sucht und was ist es das gesucht wird ? Und wenn es stimmt, dass das Bewusstsein sich selbst sucht, indem es sich in die Bewegung hineingebiert, von Bewusstsein in Ruhe zu Bewusstsein in Bewegung wird oder wir können auch sagen: zu Manifestation, d.h. zu Materie, zu Körper, zur dualen Welt der Phänomene oder zu künstlerischer Schöpfung, wer ist dann der Schöpfer?  Das frage ich sie…

Denn Bewusstsein in Ruhe und Bewusstsein in Bewegung sind eins.

 

Der Schöpfungsakt selbst ist von brachialer Natur, mit ganzem, intensivem Körpereinsatz, fest, geführt und bestimmt, scheint die Monumentalität der Werke dem zarten, sprilligen, körperlichen Erscheinungsbild des Künstlers zu widersprechen. Doch das täuscht –er ist sportlich, kraftvoll und schnell, mit lockerem Schriftzug bewegt er sich rasch und verbindend durch Raum und Zeit, er ist kein inhaltlicher Schwerenöter, sondern versinkt in der Schönheit und im Volumen von Linie und Farbe in der Ausgewogenheit von männlichem und weiblichem Prinzip.

 

Für Udo Hohenberger ist die Suche nach der optimalen Lösung noch nicht abgeschlossen.

„Je länger ich arbeite, desto anspruchsvoller werde ich, es bleibt immer eine kleine Unzufriedenheit“…sagt er. Wie könnte es auch anders sein?

Denn das bleibt der Antrieb des künstlerischen Menschen, jenes Paradoxon auflösen zu wollen, das Unsichtbare, Unsagbare und Undarstellbare auszudrücken, das Flüchtige und Vergängliche festhalten zu wollen. Aber niemals ist die Landkarte der Weg selbst.

Die göttliche Vollkommenheit wie die Zeitlosigkeit liegen jenseits der Dualität und sind damit für den polaren Verstand nicht fassbar.

Dieses kann nur erfahren, nicht jedoch gänzlich mitgeteilt werden.

 

Udo Hohenberger skizziert nicht, sondern manifestiert dezidiert, immer und immer wieder. Der Blick des Betrachters vermag sich in den Ebenen des bereits Entschwundenen ebenso zu verlieren, wie er sich an dem kraftvoll erneut Definierten festzuhalten vermag.

Die Bewegung entsteht nicht allein durch die melodische Dynamik des Striches, sondern auch durch das Alternieren mit der Malerei. Es versinkt stets die ganze Form, wird aber noch durch die Schleier hindurch erahnt und erkannt.

 

Das im Körper Manifestierte ist dichter, träger, schwerer, vergeht nur langsam, sein Versinken kann daher nachvollzogen werden. Das Vorangegangene ist noch ahnungsvoll da, wenn das Gegenwärtige erscheint. Alles geschieht zur gleichen Zeit.

 

Die packenden graphischen Linien ziehen unseren Blick über das Werk, sie bilden Formenkonglomerate und sorgen im unendlichen Raum der Farbe für die Ausgewogenheit zwischen manifest und transzendent.

Die Spannung liegt im Tanz zwischen diesen beiden Prinzipien und dieser Tanz bedeutet dynamische Bewegung, und das ist das Leben, das immer fließt…oder Bewusstsein in Bewegung, oder auch: Schöpfung.

 

Und vergessen Sie nicht: Bewusstsein in Ruhe und Bewusstsein in Bewegung sind EINS.”

 

  Dr. Waltraud Schwarzhappel, Kunsthist., Abadiania, Brasilien, April 2012

1967 geboren in Spittal an der Drau, Kärnten
1992 – 1997 Studium Malerei – Neue Wiener Kunstschule, Diplom

 

1997 – 2019 Auszug Einzel- und Gruppenausstellungen:

Gruppenausstellung, Dom-Museum, Wien
„25 Jahre neue Ariadne“, Galerie Ariadne, Wien
Kunst Wien, Wiener Kunstmesse, Galerie Ariadne, Wien
„Kunst statt Rassismus“, Wiener Westbahnhof & M-Art Galerie, Wien
Einzelausstellung Galerie Ariadne, Wien
„Meister-Schüler – Schüler-Meister“, Künstlerhaus Wien
„La Linea“, Einzelausstellung Galerie im Schloss Porcia, Spittal, Kärnten

„Verrenkungen“, Eizelausstellung, Stadtgalerie Mikulov, Tschechien
„Zugespitzt und Aufgerundet“, Galerie Nova Sin, Prag
KunstKompakt 6 + 7, Galerie Dumpe, Gladbeck, Deutschland
„Wir leben und arbeiten in Wien“, Gallery Area 53, Wien
„Live&Vision“, Kleine Galerie, Wien
Weltausstellung Shanghai, Gallery Steiner, Shanghai/China
Gemeinschaftsausstellung mit Herwig Zens, Galerie Wolfrum, Wien
„Art Beijing 2011“, Gallery Steiner, Kunstmesse Peking, China
„Austrian Art“, Shanghai, China
Opening Aurora Art Gallery, Wien mit Lassnig, Nitsch, Rainer, Prachensky, Scheibl, Brandl u.a.
Munich Contempo Aurora Art Gallery, München
Gruppenausstellung Aurora Art Gallery, Tressor Bank Austria Kunstforum, Wien
Kunstmesse Innsbruck Aurora Art Gallery, Innsbruck
Einzelausstellung Galerie Wolfrum, Wien
Vorbild Frohner, Kleine Galerie, Wien
WIKAM Kunstmesse Aurora Art Gallery, Wien
„Humans“, Einzelausstellung Aurora Art Gallery, Wien
Gruppenausstellung TrashArt Gallery, Wien
ARTMUC, Kunstmesse München
Einzelausstellung Galerie Wolfrum, Wien
„Das pralle Leben“, Kleine Galerie, Wien
„CROSS OVER“, Einzelausstellung Galerie im Schloss Porcia, Spittal, Kärnten
WIKAM, Kunstmesse Wien, Galerie Peithner-Lichtenfels
„The Space Beyond“, GPL Space 4, Wien
„Cross Section“, Stiegenhaus Galerie, Seeboden, Kärnten
„Bent Bodies“, Hollerei Galerie, Wien
„art brunch“ Nitsch, Prachensky, Hohenberger, Polanszky, Hatic; showroom 51, Wien
ART Austria Kunstmesse im Palais Lichtenstein, AURORA ART Galerry
Einzelausstellung Galerie Peithner-Lichtenfels GPL Space4
Eröffnungsausstellung AURORA ART Gallery mit Nitsch, Polanszky, Katol, Warhol