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Wolfgang Grinschgl

Wolfgang Grinschgl

 

In meiner Kunst geht es um die Frage und Infragestellung von Individualität. Wie kann es Individualität geben, wenn der Mensch geprägt wird und sich in Gruppierungen einordnet? In meinen Menschendarstellungen, die sich meist auf das menschliche Gesicht konzentrieren, findet ein Spiel statt. In diesem Spiel entsteht durch das Entfernen gewohnter Erkennungsmerkmale wie Augen, Nase und Mund ein leerer Raum, der erst durch den Betrachter gefüllt werden muss. Das erzeugt eine Unsicherheit darüber, was im Bild und im abgebildeten Menschen tatsächlich noch real existiert und was von dem Gesehenen nur noch reine Spekulation ist.

Weil ja alles interpretiert wird, bewusst oder unbewusst, kann niemand mehr eindeutig feststellen ob es sich um Realität und Wahrheit handelt oder nicht. Dieser Gedanke kann auch in komplexere Zusammenhänge gebracht werden z.B. betrifft er auch die Beurteilung eines einzelnen Menschen. Mit der Fassade wird ja auch ganz bewusst manipuliert.

Im täglichen Leben sehr offensichtlich und aber sehr viel gefährlicher unbemerkt und geschickt getarnt auf weitläufigeren Ebenen des gesellschaftlichen Lebens. Die einzige Möglichkeit der bildenden Kunst ist die Oberfläche. Es scheint widersprüchlich, mithilfe von etwas vordergründig Sichtbarem, das den Geist einschließt, das dahinter befindliche nicht Greifbare darstellen zu können, aber genau das ist das Faszinierende an der Kunst und auch der Grund warum sie sich nie erschöpft.

Mich hat vor vielen Jahren die Frage beschäftigt, wieso Malerei überhaupt noch existiert, vor allem die figurative Malerei in Zeiten der schnelleren Medien Film und Fotografie. Deshalb musste für mich das Fehlerpotenzial und die intuitive Sprache des Gestischen unbedingt
eine Rolle spielen ungleich des Fotorealismus. Ölmalerei hat seine eigene Sprache, die sich nutzen lässt. Mehrere Farbschichten lassen Untertöne durchschimmern und es gibt diesen reizvollen Dialog zwischen unten und oben, zwischen Überlagerung, Abdecken, Schützen und Hervorbrechen.

So ist auch immer diese Rebellion gegen Einengung durch zu viel Schutz und der daraus entstandene Widerspruch zwischen Freiheit und Verwundbarkeit gegenwärtig. Die ständig neue Definierung der Begriffe Mensch und Lebewesen ist ein aufregendes Abenteuer. Bei meinen Darstellungen verschwimmt des Öfteren die Grenze zwischen dem Menschen und seiner Umgebung. Dadurch entsteht eine Aufhebung der Definition dieses Menschen in seiner Erkennbarkeit als Mensch und Individuum, was ihn zum „Unmenschen“ macht.

Psychologie bezeichnet Erwachsensein mit dem bewussten festsetzen von Grenzen im Sinne von: „Bis hierhin und nicht weiter“. Also jemand erklärt, was er will und somit kann ihn sein Umfeld klar wahrnehmen. Damit ist klar zu verstehen, wieso ein verwischtes und undefinierbar verzerrtes Gesicht Spannung erzeugt und den Betrachter hilflos zurücklässt, sofern es ihm nicht gelingt etwas menschliches, klar erkennbares zu erahnen.

Doch lässt man sich auf den interpretativen Betrachtungsvorgang ein, so kann man einen spielerischen und wertungsfreien Zugang finden, der positiv wirkt wie ein Prozess der Entwicklung.

Geboren am: 20.10.1970 in Graz
Arbeitet in: Stainz/Steiermark/Wien
Ausbildung: HTBLA Ortweinschule/Abteilung Grafik – Design

2012: “In einer Kiste neben der Tür” KHG-Galerie in Graz

Artpark Villa Bulfon – Velden
VORSPIEL Galerie Eugen Lendl in Graz
Vienna Fair 2012

2013: „ATEM“ Lisabird Art Contemporary in Wien

2015: „Eismänner“ Lisabird Contemporary in Wien
2016: Art Austria Lisabird Contemporary
Parallel Vienna Galerie Marenzi

2017: „Helden, Täter & Opfer“ ORF Landesstudio Steiermark

„Interventionen 3 – unter Masken“ Feuerwehrmuseum Groß St. Florian Steiermark
Art Austria Galerie Lisa Kandlhofer
Art Bodensee galerie Galerie (Heimo & Michaela Bachlechner)
Parallel Vienna Galerie Lisa Kandlhofer
„Ein Sack voller Knochen“ Laßnitzhaus Deutschlandsberg Steiermark
Scope Miami Galerie Ursula Stross
„Privat“ galerie Galerie Graz

2018: Ausstellungsbeteiligung Dean Borghi Fine Arts New York City
Ausstellungsbeteiligung „Portrait“ RAUMSECHS Düsseldorf
Ausstellungsbeteiligung „Not Dark Yet“ Kunsthaus Mürzzuschlag

2019: Art Vienna galerie Galerie (Heimo & Michaela Bachlechner)
Ausstellungsbeteiligung „Realität ins Bild bringen“ NöArt
Contemporary Basel Challery
Kunstdinner Performance Galerie Kandlhofer Wien
Ausstellung „Seelenstaub“ Vinariat Maier Wald ob Stainz Steiermark
Austellungsbeteiligung „land“ Rondell Gallery Schwanberg
mit Herbert Brandl, Erwin Lackner, Ronald Kodritsch, Petra Sterry, Bruno Wildbach,
Markus Wilfling
Ausstellung „Auf Augenhöhe“ Galerie Heimo Bachlechner Gr